Ein typischer Trainingstag
Bevor Sie zu mir in den Unterricht kommen, werden wir sicherlich schon ein wenig über das Mittelalter und die mittelalterliche Kampfkunst geplaudert haben, Sie werden mir erzählt haben, was sie immer schon mal lernen und ausprobieren wollten und wir haben uns gemeinsam auf einen Trainingstag, einen Ort und eine Uhrzeit geeinigt. Irgendwann im Gespräch habe ich Ihnen meine übliche Standardliste an ‚Ausrüstung’ diktiert, die zum ersten Trainingstag mitgebracht werden soll:
- eine gehörige Portion gute Laune, Spaß und Neugierde
- Speis und Trank für die angehenden Rittersleut
- ein paar Handschuhe soweit denn vorhanden
- festes Schuhwerk und bequeme Kleidung
So weit, so gut.
Aber wenn Sie mich fragen: ‚Hey, was passiert denn typischerweise am ersten Trainingstag?’ kann ich nur mit den Schultern zucken. Tja, was passiert da schon? Ich packe meine Unterrichtsmaterialien aus, drücke Ihnen und Ihrem Trainingspartner ein Stahlschwert in die Hand und dann geht es los! Ehe Sie sicher versehen, sollten Sie sich eigentlich mitten in Ihrer ersten Schwertkampfchoreographie wiederfinden…
Da diese Information sicherlich nicht sonderlich weiterhilft, habe ich einige meiner Schüler gebeten, sich an ‚ihr erstes Mal’ zu erinnern…
Mitte Februar es ist kalt, lausig kalt und dunkel. Langsam bahne ich mir meinen Weg über die A1 nach Fürstenau. Zum Schwertkampftraining. Verrückt, nicht wahr? Ich bin eine Frau, die Männer haben sich gedrückt, es ist mitten im tiefsten Winter… Was mache ich hier eigentlich?
Selbstzweifel plagen mich. Vielleicht hatten die Jungs doch nicht so unrecht… Nur Handschuhe und festes Schuhwerk schien ihnen ein bisschen wenig Ausrüstung. Schließlich sollte der Kampf mit Stahlschwertern trainiert werden. Und das bei den eisigen Temperaturen. Ausfahrt Osnabrück Bramsche ich könnte jetzt umdrehen… Das wäre ein gefundenes Fressen! Für die Männer, die sich wissend angrinsen würden, für meine Mutter, die mir zwar fürsorglich zwei Kannen Tee gekocht hat, aber für solche Unternehmungen in der kalten Jahreszeit recht wenig Verständnis aufbringen kann. Nein: Augen zu und durch! Wird schon werden…
Und da ist sie: die Burg zu Fürstenau. Zart mit Schnee überdeckte Burgruinen, wie aus dem Bilderbuch, getaucht in nebeliges Sonnenlicht. Ja, doch, ich muss zugeben: die Kulisse ist filmreif. Da hat Axel nicht zu viel versprochen. Mühsam schäle ich mich aus dem Auto: zwei Pullover, eine Trainingsjacke, Weste, zwei Hosen, Handschuh, Schal, Mütze. Ich fühle mich wie ein großer Teletubby und genauso bewegungslahm. Jetzt weiß ich, warum die Ritter damals Winterpause gemacht haben. Aber ich wollte es ja so… Zumindest bin ich gut gepolstert, falls das Schwert mich doch trifft. Noch einmal tief durchatmen! Will ich wirklich?
Doch Axel lässt mir gar keine Zeit für Fragen und Selbstzweifel. Nach einer kurzen herzlichen Begrüßung sehe ich mich bereits ein Schwert in den Händen halten und damit kämpfen! Na ja, gut: nicht wie Aragorn in Herr der Ringe, wahrscheinlich nicht einmal wie Eowyn. Aber die mussten auch mal klein angefangen. Zunächst weist mich Axel in das Grundschlagssystem seines Stils ein: 5 grundlegende Schlagarten, die sich zu immer schwierigeren Abfolgen kombinieren lassen. Dann los! Die Grundschläge sind recht schnell gemeistert und ehe ich mich versehe, setzt Axel sie zu schwierigeren Abfolgen, den Kommandos, zusammen. Und schon bin ich mittendrin: im mittelalterlichen Schwertkampf.
Voller Enthusiasmus stürze ich mich in das Erlernen neuer Kommandos. Es wird warm trotz -3° Außentemperatur. Axel und ich liefern uns einen Schlagabtausch nach dem nächsten mit Absprachen zwar, aber ich kämpfe! Nicht einmal 2 Stunden nach meiner Ankunft schwinge ich ein Schwert. Tja, damit rechnen die feigen Herren zu Hause nicht!
Von wegen: nur Handschuhe reichen nicht aus! Sie reichen aus. Axels Kampfsystem setzt auf Sicherheit und die hängt nicht von Plattenrüstung und Kettenhemd ab, sondern in erster Linie von der Art und Weise der Schwertführung. Umsonst gesorgt! Und das in jeglicher Hinsicht: schon nach kurzer Zeit hat mich die Kampfkunst völlig in ihren Bann gezogen. Ich bin gefangen zwischen Faszination und Spaß, zwischen Historie und Moderne. Kurz drauf sind Axel und ich in meinen ersten Showkampf verstrickt: angeblich habe ich kleine Diebin dem Fürsten die Geldbörse entwendet… Der Fürst tobt, die Diebin provoziert, Klingen treffen aufeinander. Noch kann ich meine Rolle vor lauter Lachen nicht richtig spielen. Aber stellt Euch vor: ein Showkampf! An meinem ersten Trainingstag! Ich kann mein Glück wirklich kaum fassen und weiß schon jetzt, dass dies sicherlich nicht der letzte Tag bei Axel gewesen sein wird. Nein, im Gegenteil: das hier wird mein Sport!
Ein Traum ist in Erfüllung gegangen nein, ich lebe einen Traum! Mit jedem Training von neuem…
(Denise, 24, aus Münster - Stand Juni 2006)
Schwertkampf - ein Sport wie (k)ein anderer …
Als mich mein Arbeitskollege vor einiger Zeit fragte, ob ich Interesse hätte, an einem Probetraining für mittelalterlichen Schwertkampf teilzunehmen, habe ich - nach einem ersten „Häh-?!“ - spontan zugestimmt. Ist ja mal was anderes, als das sonst übliche Fußballtraining. Nach kurzer Nachfrage über die nötige Trainingskleidung - Rüstungen und Helme sind zwar schön anzusehen, aber ziemlich schwer und unflexibel - habe ich mich für bequeme Alltagskleidung, festes Schuhwerk und ein paar Handschuhe gegen Blasenbildung entschieden. Von Vorteil ist übrigens ein ‚Zwiebellook’, da es während des Trainings sehr schnell, sehr warm werden kann.
So kam denn der mit Spannung erwartete, erste Trainingstag. Und ich hatte die zur Verfügung stehenden Waffen, Schwerter, Äxte, lange und kurze Stäbe noch nicht ausreichend bestaunt, da bekam ich auch schon eine der Showkampfklingen in die Hand. Nach ein paar kurzen Einweisungen zum Sicherheitsverhalten ging es auch schon los.
Den gesamten Tag wurde ich unter sehr guter Betreuung und Anleitung in die Grundtechniken des Schwertkampfes ein- und weitergeführt. So war ich am Ende des Tages bereits in der Lage eine kleine, aber flüssig aussehende Showkampfsequenz vorzuführen. Dieses sowohl mit dem Schwert als auch mit dem Kampfstab!
Begeistert von meinem anfänglichem Erfolg und trotz des kleinen Leiden am Tag danach - der Muskelkater ließ sich leider nicht vermeiden - bin ich dieser etwas anderen Sportart treu geblieben und lerne nun seit mehreren Jahren noch regelmäßig neue Tricks und Kniffe. Da es bei jedem Kampf immer wieder neue Situation zu meistern gilt, kann dieser Sport, meiner Meinung nach, nie langweilig werden.
Wer Spaß und Interesse an einer etwas anderen Sportart hat, ist hier genau richtig. Man kann mit der richtigen Anleitung nichts falsch machen und nur wer es mal selbst ausprobiert hat, kann mitreden was es heißt, eine mittelalterliche Waffe zu führen.
(Thorsten, 35, aus Essen - Stand Januar 2007)
Szene: Eine Festung
Wir sehen eine FRAU um die 20, schlank, hübsch, ein schmales Schwert an der Taille tragend. In Panik flüchtet sie durch einen dunklen Korridor, verfolgt von Männern, jeder einzelne von ihnen bewaffnet. Geschrei und Kampfgetümmel erklingt im Hintergrund. Die Frau erreicht eine Tür und stemmt sich verzweifelt gegen sie, aber sie bleibt verschlossen. Die Männer werden auf sie aufmerksam. ‚Da ist sie!’ Jubelnd rennen sie auf die Frau zu. Die Frau zögert, dreht sich um, und zieht ihr Schwert...
Szenenwechsel: Mein Zimmer; Winter
Hallo! Ich heiße Corinna, bin 21 und trotz meiner blühenden Phantasie eigentlich recht klar im Kopf. Ich bin eine Filmstudentin, die gerade verzweifelt feststellen muss, dass ihr die Fortsetzung ihres Drehbuches schwer fällt. Ja, ich habe diese Szene im Kopf, aber für eine genauere Ausarbeitung fehlt mir vor allen Dingen eines: Wissen - Wissen über Schwertkampf und Kampftechnik. Mit rauchendem Kopf versuche ich mich an Herr der Ringe oder Troja zu erinnern. Erfolglos.
Also durchforste ich das Internet: Auf irgendeiner Seite muss doch beschrieben sein wie man ein Schwert hält, wie man kämpft, wie „es“ sich anfühlt! Die Stunden schwinden dahin. Mühsam durchkämme ich tausende von Seite. Kendo, Fechten, Ninja… Bücher über Bücher. Ich kann keinen Begriff mehr vom anderen unterscheiden. Nur noch orientierungslos klicke ich mal hier mal da. Ich will doch nur ...
Da! Meine Maus bleibt plötzlich stehen: „Schwertkampfkurs für 2 Personen“. Das ist es doch! Begeistert lese ich weiter, erfahre von einem „Axel“, der behauptet professionellen und vor allem europäischen Show-Schwertkampfunterricht zu geben. Hin- und hergerissen zwischen jubelnder Begeisterung und tiefster Skepsis schaue ich nach dem Preis: 105€ pro Person! Ufff - teurer als alle Bücher zusammen! Nein, ich glaube, meine Geschichte muss irgendwie anders ausgehen.
Szenenwechsel: Mein Zimmer, eine Woche später
Immer noch geht mir der Schwertkampf nicht aus dem Kopf. Und immer noch habe ich mir keines dieser Schwertkampfbücher gekauft. Stattdessen verkündet mir der Verlauf meines Browsers, dass ich insgesamt 35 Mal Axels Seite aufgerufen habe. Widerwillig fasse ich mir ein Herz und rufe unter der angegebenen Rufnummer an. Wer soll sich da schon melden außer einem verrückten Freak? Fast falle ich vom Stuhl als sich jemand freundlich mit „Schwertkampfschule Ricker. Schönen guten Tag“ meldet. Im Verlauf des Telefonats wird mir schnell klar, dass Axel kein geldgieriger Hobbyschwertkämpfer ist, sondern tatsächlich professionelles Schwertkampftraining mit wirklich echten Schwertern anbietet. Und mir wird klar, dass ich unbedingt diesen Schwertkampfkurs machen muss.
Szenenwechsel: Garten; Frühjahr
Meine drei Freundinnen und ich sitzen auf dem Boden. Knapp zwei Meter weiter steht ein Schwertständer samt Schwertern, von dem keinen von uns den Blick abwenden vermag. Wir sind ein gemischter Haufen: eine Schülerin, ein Tierarzt-Azubi, ein Bürohengst und ich. Kaum sind wir angekommen, sollen wir uns auch schon bewaffnen: Weil ich die kleinste bin, nehme ich mir das größte Schwert. Nach einer kurzen Einweisung in die Sicherheitsoptionen, treffen unsere Klingen auch schon aufeinander. Im Garten klirrt und scheppert es. Mit der Zeit werden wir mutiger, fangen an vor und zurück zu laufen, uns sogar beim Kämpfen zu drehen. Gerade als ich meiner Freundin feixend mein Schwert entgegenschwinge, bekomme ich einen Rüffel: „Abstoppen!“, klingt Axels Stimme mahnend hinter mir. Hmpf, na gut. Ich versuche den neu entdeckten Krieger in mir zu unterdrücken und stoppe jeden Schlag so ab, dass sich unsere Klingen nur ganz leicht treffen. Axel glaubt, wir sind nun bereit für den Kopfschlag: Das Schwert des einen zielt spektakulär auf den Kopf des anderen, der den Schlag mit einem simplen, aber ebenso spektakulären Block pariert. Wir bauen die neue Übung ein, drehen, lachen, laufen. Bis meine Freundin vergisst, meinen Schlag zu blocken. Oh nein! Mein Schwert saust von oben in Richtung ihres Kopfes, aber sie bewegt sich einfach nicht. Wie von selbst stoppt mein Schwert ab, und ich schaue sie verwundert an. Nach einem erleichterten Blick nach oben grinst sie mir breit entgegen: „Ich glaube, ich habe da was vergessen...“ Auch ich vergesse in der nächsten Zeit den ein oder anderen Block oder Schlag. Angst davor brauche ich aber nicht zu haben. Immerhin können wir Abstoppen wie die Weltmeister!
Einige Stunden, so manche Schlagvariante und viel, viel Spaß später erklärt mir mein Magen den Krieg. Kein Wunder, wir kämpfen ja auch schon seit Stunden.
Szenenwechsel: Mein Zimmer; Sommer
Kennen Sie das Buch „1000 Places to see before You die?“. Würde es ein Buch mit dem Titel „1000 Activitys to do before You die“ geben, würde ich einen Tag Schwertkampf bei Axel vorschlagen. Dass ich das Geld dafür ausgegeben habe, habe ich keine einzige Minute bereut. Dieses Gefühl, ein Schwert in der Hand zu halten, es zu schwingen, das hätten mir all die Bücher dieser Welt nicht vermitteln können.
Ich spreche für meine Mädels und mich, wenn ich sage, dass der Schwertkampf für uns ein abwechselungsreiches, wenn auch nicht ganz alltägliches Hobby geworden ist.
Showkampf, Bewegung und Abschalten vom Alltag… All das verpackt mit Spaß. Abgesehen davon, dass es Eindruck macht, sagen zu können ‚Hey, ich kann mit einem Schwert umgehen.’
Mit jedem Training werden meine Vorstellungen klarer, was es wohl damals bedeutet haben muss, mit einem Schwert in die Schlacht zu ziehen und vor allen Dingen, wie man das filmisch nachstellen kann.
Mich freut das. Und mein Drehbuch auch.
(Cornelia, 21, aus Münster - Stand Oktober 2007)
Hallo Axel, und alle anderen.
Vergangenes Wochenende (10.01. + 11.01.09) sind mein Kampfgefährte und ich in den Genuss gekommen uns von Axel die Grundzüge des Schwertkampfes beibringen zu lassen.
Wir hatten in unserem männlichen Übereifer sofort zwei Tage nacheinander gebucht. Somit fand am Samstag der Grundkurs und sofort am Sonntag der Aufbaukurs I statt.
Wir beide sind sehr gegeistert von Axel´s Unterricht. Er erklärt anschaulich und für jeden vollkommen unerfahrenen wie uns schnell nachvollziehbar warum wir das was wir machen auch so machen sollen. Ich wüsste keine Technik wo es je hies „Mach das so, weil das ist halt so.“ Das erfahren warum, wiso, weshalb hat uns recht schnell ein Gefühl dafür vermittelt welche Möglichkeiten sich ergeben und welche unglaubliche Freiheiten einem der Schwertkampf gewährt wenn man begreift WARUM man das gerade macht.
Ich war schwer beeindruckt und überrascht wie vielseitig man ein Schwert einsetzen kann. Bisher wusste ich von Schwertern nur „Das spitze Ende muß in den anderen rein.“ Weit gefehlt. Ich war verblüfft wie einfallsreich ein Schwert einsetzbar ist. Stupides “draufkloppen“ war das Training zu keiner Zeit. Nach wenigen Stunden begann man im Kopf von ganz alleine Techniken kombinieren zu können. Das Gedankenspiel “Was mache ich jetzt am sinnvollsten? Wie bewege ich meine Beine am besten? Wie kann ich dieses und jenes vermeiden?“ hat recht schnell aufgehört und man hat nur noch aus einem Gefühl heraus reagiert was nun angebracht wäre. Natürlich lag man da mit seinem Gefühl nicht immer richtig. Aber anstatt das Axel dann sagte „Das ist Mist. Lass das.“ hat er einem lieber erklärt in welche Gefahr man sich gerade gebracht hat indem er uns zeigte was ein Gegner nun würde tun können. Bei der Erkenntnis fiel es einem sofort ins Auge und man kam nie wieder auf die Idee sich selbst dem Gegner so offensichtlich auszuliefern. Aber nicht weil man es als Anweisung bekam nicht so zu handeln sondern weil man verstanden hat warum man es lassen sollte. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied. Zu verstehen was passiert hilft einem künftige Fehler im Vorfeld zu vermeiden.
Kurz gesagt, bei Axel lernt man zu begreifen wie es funktioniert und anstatt sich stupide Bewegungsabläufe einzuprägen mit denen man aufgeschmissen ist sobald mit gegen jemanden kämpft der einen anderen Stil benutzt.
Was ich gut fand war das Axel uns nahe legte mal mit einigen von seinen Klingen zu üben. Ich hatte zwar eine eigene gute Klinge dabei, konnte jedoch nun beobachten welche Klinge mir besser oder schlechter in der Hand lag. Ich fand einige Klingen die mir wirklich nicht lagen, jedoch auch eine die ich am liebsten gar nicht mehr abgegeben hätte da ich sie weit geschmeidiger bewegen konnte als meine eigene. Auch hier ging es wieder um das Verstehen der Zusammenhänge und wie sich welche Eigenschaft der Waffe im Kampf wie auswirkt; oder sich als Gegner ausnutzen lässt. Wenn ich mir mal eine weitere Waffe zulegen werde (was absolut sicher ist) weiß ich nun ganz genau worauf ich achten muß um eine Waffe zu finden die genau zu mir und meinem Kampfstil passt anstatt einfach “nur“ robust zu sein.
Zu guter letzt heißt es dann üben, üben, üben. Axel gab uns am Ende jeden Unterrichts Material mit in welchem mit Wort und Bild alles erklärt wurde was wir in dem betreffenden Kurs gezeigt bekommen haben sodass wir später in Eigenregie in aller Ruhe das erlernte üben können bis es in Fleisch und Blut übergegangen ist. Dann erst folgt der nächste Kurs.
Was man im Training deutlich merken konnte war das man mangelnde Kraft mit Technik wett machen kann. Ich bin nicht gerade schwach, besitze aber als jemand der einen Bürojob hat weniger Kraft als mein Trainingspartner der als Schlosser weit mehr Power in den Armen hat. Ich habe bei meinen Angriffen die Techniken von ganz allein weit ausholender und mit mehr Bewegung ausgeführt um so den nötigen Schwung zu holen den ich brauchte um mit seiner Kraft mitzuhalten. Was nicht heißen soll das wir wie zwei Oger aufeinander eingedroschen haben. Wir haben uns bemüht eher kontrolliert und beherrscht zu kämpfen um lieber die Techniken bewusst zu üben. Schwung und Kraft kommt später von ganz alleine. Unkontrolliert wurden die Techniken langsam aber sicher am späten Sonntag Nachmittag. Nun, am zweiten Tag ungewohnten Kampfes, wurden die Klingen verdammt schwer. Mein Muskelkater ist heute gigantisch und meine Kaffeetasse wog heute Morgen etwa zwei Tonnen.
Das Wochenende hat uns sehr viel Spaß gemacht und wir haben sehr viel gelernt. Um ehrlich zu sein kann ich den nächsten Kurs kaum erwarten da ich höllisch neugierig geworden bin was es noch so alles zu erlernen gibt. Aber erst mal muß der Muskelkater weg sein bevor ich meine Klinge auch nur ansehe.
Als ich damals auf der Suche nach einer Schwertkampfschule oder einem Lehrer war habe ich viele Internetseiten durchwühlt und bin letzten Endes auf Axel durch Mundpropaganda aufmerksam geworden. Durch mein Suchen im Netz sowie alten Erfahrungen aus anderen Kampfsportarten weiß ich leider nur zu gut das man immer wieder an Schulen und Lehrer gerät die glauben alle Weisheit der Welt zu besitzen und das ihr Weg der einzig wahre ist. Das ist totaler Blödsinn. Es gibt unglaublich viele Wege nach Rom. Viele Stile, viele Vor- und Nachteile. Viel wichtiger als das ist der Spaß am Sport und das man zu verstehen lernt was man da gerade tut. Das haben wir bei Axel beides gefunden. Und das auf sympathische Art und Weise mit viel Geduld und Ruhe. Abgesehen davon betont Axel auch immer wieder das sein Stil nicht DER Stil auf Erden ist. Sondern nur ein Stil unter vielen.
Für mich steht jedenfalls fest das ich nicht das letzte Mal bei ihm Unterricht genommen habe und das ich ihn jeder Zeit weiter empfehlen werde.
MfG, Andreas W. & Andreas H.
(Andreas W. & Andreas H. aus Witten - Stand Januar 2009)
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